Angst, mein ständiger Begleiter
Mit der Frage hinsichtlich des Umgangs mit der Angst, werde ich in meiner Arbeit als Coach und Psychotherapeutin des Öfteren konfrontiert.
Wie in meinem ersten Blog dieses Jahres thematisiert, dreht sich im zweiten Beitrag alles um die Emotion „Angst“. Wie bereits erwähnt gehören Gefühle zum Mensch sein dazu. Gefühle sind per se nichts Schlechtes. Es ist gut sich zu spüren, etwas zu empfinden.
Das Leben ist ein Auf und ein Ab, es stellt sich so dar wie die Herztöne auf einem Herzfrequenzmessgerät. Eine gerade Linie würde Stillstand signalisieren.
Soll ich mich nun für das Auf und Ab oder die Konstante entscheiden? Ich persönlich empfehle das Auf und Ab, auch wenn es dabei Höhen und Tiefen gibt.
Warum? Die Konstante steht für „auf der Stelle treten“. Dem gegenüber steht die Weiterentwicklung. Die Konstante hat aber auch etwas vermeintlich Positives; es kann wenig passieren, wenn wir uns nicht trauen „den sicheren Hafen“ zu verlassen, wir alles unter Kontrolle behalten wollen.
Die Emotion, die zwischen dem Stillstand und der Weiterentwicklung steht, ist oft die Angst.
Der amerikanischen Schriftsteller Howard Phillips Lovecraft, hat es mit seiner Definition des Gefühls Angst auf den Punkt gebracht hat.
„Das älteste und stärkste Gefühl ist Angst, die älteste und stärkste Form der Angst, ist die Angst vor dem Unbekannten“.
Dabei ist nicht jene Art der Angst gemeint, die uns vor existentiellen und bedrohlichen Situationen schützt. Nein, gemeint ist die Angst, die den Hemmschuh verkörpert, die uns den Mut raubt, uns entmutigt ins kalte Wasser zu springen. Die Angst, die uns einredet, dass wir versagen könnten, es nicht schaffen werden, es eh nichts bringt und ändert.
Ein Problem, das nicht selten existiert, ist jene starke Angst – die man im Fachjargon auch als „Phobie“ bezeichnet – die man im Grunde genommen nicht vor einer bestimmten Situation, sondern vor dem daraus resultierenden belastenden Gefühl (Angst, Scham, Schuld, Trauer, etc.) hat. Aus diesem Grund versuchen die Betroffenen diesen Situationen so gut es geht aus dem Weg zu gehen bzw. diese Emotion(en) zu unterdrücken.
2 Beispiele dazu:
- Ich gehe selten auf Partys und sage oft ab, wenn ich eine Einladung erhalte. Wenn ich daran denke mit fremden Menschen ein Gespräch zu beginnen, löst das bei mir Gefühle von Angst und Scham aus.
- Immer wenn ich mich minderwertig fühle, weil mein Vorgesetzter mich bloßgestellt hat, esse ich zu Hause so lange Schokolade, bis ich dieses Gefühl losgeworden bin.
Oft helfen diese Bewältigungsstrategien nur kurzfristig, lösen das Problem aber nicht bzw. machen es auf Dauer nur noch größer. Die Folgen sind: Isolation, zwischenmenschliche Probleme, berufliche Schwierigkeiten, etc.
Es zahlt sich jedoch aus der Angst den Kampf anzusagen! Warum? Weil es uns dadurch nicht ermöglicht wird korrigierende Erfahrungen zu machen, um zu sehen, dass die Stimme der Angst nicht (immer) Recht hat.
Lernen Sie mit meiner Unterstützung, sich mit Ihren belastenden Emotionen auseinanderzusetzen. Lernen Sie diese Emotionen zu verstehen. Lernen Sie hilfreichere Strategien zu entwickeln und einzusetzen.
Tipp: Sollte Sie die Angst mal wieder stark überfallen, fangen Sie an sich zu bewegen. Sollten Sie gerade in dem Moment irgendwo sitzen, dann stehen Sie auf und drehen eine Runde, bestenfalls im Freien. Richten Sie Ihren Fokus nach außen, was sehen Sie in diesem Moment, was hören Sie, vielleicht können Sie etwas fühlen, riechen und schmecken und beschreiben Sie diese Empfindungen, indem Sie sich diese laut oder im Gedanken erzählen. Vergessen Sie keinesfalls auf eine tiefe Bauchatmung.
Gerne unterstütze ich Sie im Umgang mit Ihrer Angst!